Wer SWIFT oder SEPA sagt, der muss auch BIC sagen. Vielen ist der BIC von der SEPA-Umstellung ein Begriff, schließlich ersetzt er die liebgewonnene Bankleitzahl. Aus der Ecke kommmt auch der ursprüngliche Name: Bank Identifier Code.
Während uns SEPA (//Single Euro Payments Area//) allerdings erst seit 2014 so richtig beglückt, ist SWIFT - und damit der BIC - schon deutlich älter. SWIFT wurde nämlich bereits 1973 gegründet, um den Zahlungsverkehr zwischen Banken zu erleichtern. Der Name ist hierbei Programm: //Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication.// Das von der Genossenschaft mit Sitz in Belgien betriebene System gleichen Namens ist quasi ein Nachrichtendienst, der über ein gesondertes Netzwerk betrieben wird. Weltweit sind mehrere tausend Unternehmen der Finanzbranche angebunden. Zugestellt werden Nachrichten innerhalb dieses Netzes mit Hilfe des BICs. Und da mit der Zeit die Teilnehmer nicht nur Banken waren, wurde um 2010 aus dem //Bank Identifier Code// schließlich ein //Business Identifier Code.// SWIFT als Organisation verwaltet die BICs selbst und an zentraler Stelle. BICs stehen grundsätzlich auch Nicht-Banken offen. In einem solchen Fall heißt die BIC dann //Business Entity Identifier// (BEI), aber wahrscheinlich nennt sie kaum einer so.
Eine BIC bietet sich also in der Theorie - genau wie die LEI - zur eineindeutigen Identifikation von regulatorisch Meldepflichtigen an, zumal EMIR ja vor allem die Finanzbranche betreffen soll. Der Code ist acht oder elf Stellen lang. Eingeleitet wird er mit der vierstelligen Unternehmensidentifikation.
Der Aufbau nach ISO 9362 ist wie folgt:
BIC := <Ländercode>[]
Die ID ist vierstellig und frei wählbar, also etwa GENO für den Genossenschaftsverband.
Der Ländercode ist zweistellig, also etwa DE für Deutschland und AT für Österreich.
Der Ort ist zweistellig (z.B. FF für Frankfurt/Main oder SS für Stuttgart).
Der Zusatz ist dreistellig und optional. Er wird dann verwendet, wenn etwa mehrere Filialen an einem Ort zu unterscheiden sind.
Wenn ein achtstelliger Code auf elf Stellen gebracht werden soll, wird der Zusatz auf "XXX" gesetzt.
Zur genaueren Prüfung empfiehlt sich wie immer ein Vergleich mit einer Liste bekannter Codes.
Beispiele:
MARKDEFF - Deutsche Bundesbank, Frankfurt/Main.
RHAGDEDD - Rheinmetall AG, Düsseldorf.
Die Swift stellt ein etwas eingeschränktes Werkzeug zur Abfrage von BICs zur Verfügung: https://www2.swift.com/bsl/
Es ist damit zu rechnen, das für Reportinganforderungen die LEI sich gegenüber der BIC durchsetzen wird, zumindest unter EMIR. Ein(e) LEI ist nämlich schon für wenige hundert Euro zu erhalten, netzwerkunabhängig, branchenübergreifend und dezentral aufgestellt.
Wer also BIC sagt, muss neben SWIFT und SEPA keineswegs noch EMIR sagen.
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