Manche Sachen bleiben einfach ein wenig länger liegen. Mitte 2015 habe ich meine ersten Schritte auf Patreon getan, und es hat nach [https://arstechnica.com/information-technology/2015/10/gigabytes-of-user-data-from-hack-of-patreon-donations-site-dumped-online/ einem kleinen "Datenreichtum"] tatsächlich gute //zwei Jahre// gedauert, bis ich meinen Account dieses Jahr wieder hervorgekramt habe.
Flattr ist nämlich nach längerem Siechtum [https://www.heise.de/meldung/Adblock-Anbieter-Eyeo-uebernimmt-Online-Bezahldienst-Flattr-3675942.html im April doch irgendwie offiziell gescheitert] - [http://klumpp.net/blog/archives/148-Ein-neues-Design-fuer-klumpp.net.html für uns persönlich jedoch bereits 2012.] Versteht mich nicht falsch: (Mikro-)Payments, um Angebote im Web zu belohnen, sind grundsätzlich eine gute Idee. Bei allem Mut hat Flattr aber etwas daraus gemacht, das nie so richtig Fuß fassen konnte. Vielleicht lag's an der Technik. Vielleicht lag es daran, weil das ganze so wenig zu durchschauen war: Wieviel denn nun ein "Flattr" wert war, hat sich einfach nicht erschlossen. Vielleicht aber war auch der Markt für das eingeschlagene Prepaid-Modell einfach nicht zu begeistern.
Patreon geht hier einen geradlinigeren Weg, weg von //Miko-//Transaktionen hin zu //Mini-//Transaktionen: Anbieter können sich monatlich oder per veröffentlichtem Werk unterstützen lassen. Der Begriff "Werk" ist dabei weitgefasst: Es kann sich etwa um Musik, Video, Comic, oder eine Geschichte handeln. [https://www.reddit.com/r/HFY/wiki/series/homo_mechanicus Letzteres hat mich 2015 zu Patreon gebracht.]
Heute wie damals gefällt mir an Patreon, das es zumindest für die Unterstützer ("Patrons") //einfach// zu handhaben ist. Unterstützt man mehrere Schaffende, werden die einzelnen Beträge monatlich zusammengefasst und abgebucht. Wegen der Umsatzsteuer werden aus einem Dollar dabei in Deutschland 1,19 Dollar - aber das ist in der Rechnung gut nachzuvollziehen. Die Schaffenden wiederum zahlen auf jeden Dollar, den sie über Patreon erhalten, etwa 10% Transaktionskosten. Das liegt, zumindest in meiner Erinnerung, unter dem Anteil, den sich Flattr von den Beteiligten genommen hat.
Anbieter können über Patreon für ihre Unterstützer auch besondere Goodies bereithalten, oder mit ihnen kommunizieren. Das geht in der Regel über den Social-Media-Teil der Plattform, insbesondere mittels der tumblelog-artigen Einträgen und dem Messagingsystem - möglicherweise sogar abgestuft nach Unterstützungshöhe. Für all das interessiere ich mich allerdings nur milde: Ich unterstütze nämlich die Schaffenden, weil ich möchte, dass sie das, was ich eh schon über YouTube, ihr Blog oder sonstwo mitbekomme, schlicht weitermachen. Ich bin ein einfacher Mann..
Mal sehen, wohin sich Patreon als Plattform hinbewegt. Nach den zwei Jahren Pause habe ich dieses Mal vor, länger dabeizubleiben.