Die Hauptursache für den Ärger ist, dass heutzutage die Dummen überaus selbstsicher und die Gescheiten voller Zweifel sind. (The fundamental cause of the trouble is that in the modern world the stupid are cocksure while the intelligent are full of doubt.) //Bertrand Russell (1872 - 1970), Philosoph und Mathematiker//
Oft hört man vor allem denjenigen zu, die am lautesten und sichersten sprechen. Dafür geht unter, was die Leisen und Zurückhaltenden beizutragen hätten. Die sind aber womöglich genau jene, die Zweifel an dem Vorhaben oder der Idee haben. Der Manager sollte für eine informierte Entscheidung hier jedoch aufmerksam hinhören. Denn die Haltung könnte durch einen unberücksichtigten Blickwinkel entstanden sein, oder gar durch Wissen, das noch unbekannt war.
Führungskräfte sind auch nur Menschen: Allzu leicht könnte aufgedeckter Zweifel als Sabotage an den persönlichen Zielen verstanden werden, oder einfach als etwas, das man ungeduldig abtun muss. Doch bietet sich durch den Umgang mit dem Zweifel für den Manager die Chance, die eigene Entscheidungsbasis zu verbreitern. Und fürs //soziale Konto// hat er nebenbei auch etwas getan: Erkennt er den Zweifel an und geht mit ihm um, kann dies sogar als ein Ausdruck der Wertschätzung für das Gegenüber gelten. Und stellt man doch noch gemeinsam fest, dass der Zweifel unbegründet war, wurde zumindest jemand dabei abgeholt.
Der Umgang mit Zweifel ist also so oder so ein gutes Investment.