Diese Woche also war also EMIR-Produktivsetzung: Neu abgeschlossene Derivategeschäfte müssen jetzt spätestens einen Tag nach Abschluss gemeldet werden.
Relativ problemlos war der Go-Live bei den Anwendern, die sich für die REGIS-TR entschieden haben. Bei denen mit DTCC-Anbindung sieht es jedoch anders aus. Es ist dort zu hoffen, dass die Kollegen aus New York nachschrauben.
//NB: Zu den von ESMA zugelassenen Transaktionsregistern siehe auch [http://klumpp.net/blog/archives/355-EMIR-Meldepfllicht-in-den-Startloechern-Die-zugelassenen-Transaktionsregister.html mein voriger Artikel.]//
Zwei Ansätze
Bei Meldelösungen stehen sich im Grundsatz ja folgende zwei Ansätze gegenüber:
* Manuelles Melden. Der Anwender erfasst die relevanten Deals händisch in einem Werkzeug. Dieses überträgt nach Freigabe die Daten an das Transaktionsregister und bereitet auch eventuelle Rückmeldungen auf. Der Benutzer muss selbst sicherstellen, dass es keine Abweichungen zwischen den Datenbeständen im Handelssystem und beim Transaktionsregister gibt.
* Automatisiertes Melden. Die Reporting Solution entnimmt dem angeschlossenen Handelssystem automatisiert die notwendigen Daten, bereitet sie auf, und schickt sie anschließend an das Transaktionsregister. Der Benutzer überwacht den Vorgang lediglich. Muss eine Meldung angepasst werden, korrigiert er die Daten direkt im Handelssystem - oder korrigiert die Aufbereitungslogik entsprechend. Damit bleibt stets das Backend führend, und gleichzeitig können die Händler wie gewohnt im Handelssystem weiterarbeiten. Auf Wunsch könnte solch eine Lösung auch Statusinformationen zurück in das Handelssystem schreiben.
Meine Kollegen und ich haben uns für den zweiten Ansatz entschieden. Damit wollen wir sicherstellen, dass es //keine Abweichung zwischen den Datenbeständen// im Handelssystem und beim Transaktionsregister gibt. Die Fachberatungen bestätigen unsere Sicht der Dinge. Wir stellen allerdings auf Anfrage eine CSV-Schnittstelle bereit, die auch für manuelle Meldungen verwendet werden kann.
Und nun?
In der nächsten Zeit steht noch das Thema Backloading ins Haus. //Backloading// heißt eine nachträgliche Meldung von Deals. Das betrifft unter EMIR im Groben die Handelsabschlüsse, die zum Meldestart noch nicht abgelaufen waren.
//Außerdem:// Es melden ja im Grundsatz beide an einem Deal beteiligten Seiten. Es wird in den kommenden Wochen noch spannend, wie erfolgreich die Praxis im sog. Reconciliation-Prozess sein wird. Hier versuchen die Transaktionsregister, die beiden Meldeseiten übereinander zu legen. Zentral dafür ist die sogenannte UTI (Unique Transaction Identifier). Dazu siehe auch [http://www.dertreasurer.de/themen/regulierung-emir-basel-iii-co/emir-reportingstart-chaos-bleibt-aus-16451/ beim Treasurer.]