//Poker, vor allem in der Variante// Texas hold' em//, ist als Freizeitbeschäftigung in der Mitte der Gesellschaft angekommen. Im heutigen Gastbeitrag schreibt Arnold über die Faszination und die Statistik hinter diesem strategischen Kartenspiel. Als genereller Einstieg sei auf das hervorragende Buch von// Jan Meinert // verwiesen: // Poker Schule, Knaur Verlag, ISBN 978-3-426-78018-3//. Dort auch zu rechtlichen Aspekten. -Nick//
Poker?
“Du spielst Poker? MIT ECHTEM GELD? BIST DU WAHNSINNIG?” So oder so ähnlich ist häufig die Reaktion, wenn ich von einem meiner liebsten Hobbies erzähle. Begleitet von einem mitleidigem Blick, der mich als leichtgläubigen Idioten abstempelt, weil ich tatsächlich überzeugt davon bin, mit Können ein Glücksspiel zu schlagen.
Poker!
Dabei vergessen die Leute einen wichtigen Punkt: Beim Poker spielt man nicht gegen die Bank wie beim Lotto, Roulette oder Black Jack, wo die Chancen von vorne herein gegen einen stehen. Man spielt gegen andere, echte Personen und jeder hat die gleichen Chancen. Hat man dann nicht auch die Chance, besser zu spielen als die anderen? Die Antwort ist: JA, NATÜRLICH! Wenn man Poker nicht nur aus dem Fernsehen und vom Stammtisch kennt sondern sich intensiver damit beschäftigt, dann kann man - durch Berücksichtigung vieler Faktoren - Spielsituationen besser einschätzen als seine Gegenspieler und dadurch die Chance, die richtigen Entscheidungen zu treffen, um wenige Prozent erhöhen.
Statistik
Zweifler sagen dann: “Aber wenn ich zu 52% gewinne statt zu 50%, dann kann ich doch immer noch fast genau so gut verlieren, das ist doch kein großer Unterschied - es ist und bleibt ein Glücksspiel”. Das ist korrekt, wenn man im Casino in zwei Stunden 80 Hände spielt. Mit einer Gewinnchance von z.B. 52% statt 50% kann es dann tatsächlich sein, dass man Pech hat und die meisten der 80 Hände verliert. Was wäre aber, wenn man nicht 80 Hände sondern Tausende oder zig Tausende spielen würde? Dann würde die Statistik zu Hilfe kommen. Denn wie oft tritt ein Ereignis mit einer Wahrscheinlichkeit von 52% ein, wenn man es zig tausend mal wiederholt? In fast genau 52% der Fälle, was die 2% Gewinn garantieren würde! Leider hat kein normaler Mensch genügend Zeit, Tausende Hände im Casino zu spielen.
Online
Dafür gibt es seit einigen Jahren eine weitere Gelegenheit: //Online Poker//. Dort kann man an mehreren Tischen gleichzeitig spielen, die Karten werden schneller verteilt, alles ist schneller. Dort kann man in zwei Stunden 1200 Hände und mehr spielen! Und je mehr Hände man spielt, desto mehr kommt die Statistik zu Hilfe. Die Statistik garantiert: Je mehr man spielt, desto gesicherter ist der Gewinn von 2%. Leider gilt: Wenn einer gewinnt, dann müssen natürlich andere verlieren. Es geht darum, klein und ohne Risiko anzufangen, viel zu lernen und zu analysieren, mit der Zeit besser zu werden als die große Masse und sich durch besseres Verständnis eine //Edge// zu erarbeiten. Wer sich überschätzt und gleich groß einsteigt holt sich schnell eine blutige Nase und über das Geld freut sich dann ein anderer.
Gemeinschaft
Zu vorsichtigem Vorgehen wird auch von den Mitgliedern der Onlinepoker-Community immer geraten. Pokerspieler treffen sich nämlich nicht mehr in verrauchten Hinterzimmern und schnieken Casinos sondern auf Foren, Blogs, Newsseiten, Twitter, Facebook. Es wird angeregt diskutiert, analysiert, geratschlagt, geschimpft. Es herrscht Hilfsbereitschaft aber auch hoher Konkurrenzkampf. Die Community hat ihre eigene Sprache und eigenen Regeln. Und sie hat inzwischen viele Millionen Mitglieder - auch in Deutschland. Poker ist zu einem neuen Volkssport geworden, der nicht nur wahnsinnige Spielsüchtige begeistert sondern die breite Masse.
//Adventsbloggen 2012: Das war ein Gastbeitrag von Arnold. Er ist beruflich Softwareentwickler und Poker ist eines seiner zahlreichen Hobbies.//
http://klumpp.net/blog/ am : Adventsbloggen 2012: (Fast) jeden Tag etwas zu lesen.